Nina Klose nutzt seit mehreren Jahren die Infrastruktur der Amazon-Marktplätze und testet unterschiedliche Online-Business-Modelle. Als Co-Founder von
Merchreport entwickelt sie zudem im Team ein Tracking- und Analysetool speziell für Merch by Amazon in Deutschland. In diesem Gastbeitrag erzählt Nina von ihren langjährigen Erfahrungen aus der Praxis. —————————– T-Shirts online verkaufen? Funktioniert das überhaupt noch? Macht das nicht schon jeder Zweite? Ja, es stimmt, die Idee vom Online-Business mit Merchandise ist gefühlt schon so alt wie das Internet selbst. Fast jeder hat sich schon einmal an Shirt-Kampagnen über Teezily & Co. oder einem Shop auf Spreadshirt versucht. Zumindest aber kennt jeder jemanden, der mit dem Thema zu tun hatte. Bei einigen funktioniert das auch nach wie vor gut. Aber seien wir mal ehrlich: die meisten Versuche, mit T-Shirts Geld zu verdienen, scheitern früher oder später. Und weißt du, woran das liegt? Meiner Meinung nach an zwei Dingen: an mangelnder oder nur halbherziger Vorarbeit bei der Recherche nach potenziellen Nischen und Keywords, sowie an fehlender Reichweite, die aber essentiell ist, um die Produkte letztendlich auch unter die Leute zu bringen. Natürlich ist es leicht, digitale oder auch physische Produkte zu verkaufen, wenn man bereits einen erfolgreichen Blog, Podcast oder YouTube-Kanal betreibt und Influencer-Status besitzt. Aber bis diese Reichweite aufgebaut ist, vergehen oft mehrere Jahre, in denen du sehr viel Zeit und Energie aufbringen musst und meist keinen Cent dafür bekommst. Frustrierend. Keine gute Ausgangssituation für Neueinsteiger. Aber bevor du jetzt denkst, dass es heutzutage fast unmöglich ist, in der Onlinewelt noch Fuß zu fassen, lies erstmal weiter. Für mich war die Idee, eigene physische Produkte wie Shirts und andere Merchandise-Artikel zu verkaufen, immer sehr reizvoll. Natürlich ist ein E-Book oder ein eigener Onlinekurs ein tolles Projekt, das Spaß macht und auch lukrativ sein kann. Aber das Gefühl, sein selbst kreiertes Produkt in den Händen zu halten oder das eigene Shirt zu tragen, ist nun mal etwas Anderes. Aber wie startet man eigentlich von null und ohne eigene Audience ins Online-Business mit T-Shirts?
- Möglichkeit 1: Du kannst deine T-Shirts-Kampagnen oder deinen Shop über Werbeanzeigen pushen. Das geht allerdings schnell ins Geld und ist nicht besonders nachhaltig.
- Möglichkeit 2: Du sparst dir die Werbeanzeigen und startest direkt smarter in dein Business, indem du bereits vorhandene Reichweite und Infrastrukturen wie den Marktplatz von Amazon nutzt.
Ich hoffe doch, dass du dich für Möglichkeit 2 entscheidest. Falls dem so ist, zeige ich dir in diesem Artikel gerne, wie das T-Shirt-Business mit Amazon funktioniert.
Was ist eigentlich Merch by Amazon?
Merch by Amazon (kurz MBA) ist ein sogenannter
Print on Demand Service für Merchandise-Artikel. Nutzer können über MBA eigene Designs hochladen und damit T-Shirts, Hoodies und andere Produkte gestalten, die anschließend direkt auf Amazon verkauft werden können. Dabei ist weder ein Lager noch eine Produktionsstätte, externe Hersteller oder viel Startkapital nötig. Sobald eine Bestellung eingeht, werden die Artikel von Amazons Partnern
on demand gedruckt und per Prime-Versand an den Kunden ausgeliefert. Dass Amazon seine Infrastruktur und Reichweite auch Externen zur Verfügung stellt, ist nichts Neues.
Selfpublisher können schon seit vielen Jahren ihre Bücher über
Kindle Direct Publishing (KDP) veröffentlichen und somit weltweit neue Leser erreichen. Und auch im E-Commerce haben sich durch das
Private Labeling und
Fulfillment by Amazon (FBA) neue Möglichkeiten aufgetan, physische Produkte zu verkaufen und dabei einen Großteil der Logistik auszulagern. Mit MBA ist Amazon nun auch in das Merchandise-Geschäft eingestiegen und macht seitdem den bisherigen Playern am Markt ernstzunehmende Konkurrenz.
Alles begann im Herbst 2015 …
als MBA seine Tore in den USA öffnete. Und zwar als Plattform für Software- und Spieleentwickler, denen dadurch die Möglichkeit geboten werden sollte, schnell und unkompliziert das Merchandise für ihre Produkte zu kreieren. Seitdem hat sich viel getan. Der Ansturm war auch von außerhalb der Developer-Szene so groß, dass Amazon sich relativ bald dazu entschied, die Anmeldung auf
Invite Only zu setzen, sodass sich jeder neue Nutzer zuerst bewerben musste. So ist es auch heute noch. Wie das genau funktioniert, zeige ich dir gleich. Seit Sommer 2018 ist Merch by Amazon nun auch für Großbritannien und Deutschland offen. Das bedeutet, dass mittlerweile jeder, der einen aktiven MBA-Account hat, seine Produkte auf allen drei Amazon-Marktplätzen anbieten kann. Durch die Öffnung für Europa ist die Plattform derzeit in aller Munde. Denn trotzdem es auf Amazon.de bereits zehntausende T-Shirts gibt, sind viele Nischen, die in den USA schon seit Ewigkeiten gut funktionieren, hierzulande noch kaum besetzt. Dies ist nur eines von vielen Vorteilen, die der heimische deutsche Markt vor allem für Neueinsteiger bietet.
Anmeldung für Merch by Amazon (MBA)
Wenn du mit Merch by Amazon starten willst, egal auf welchem Marktplatz, musst du dich zunächst über die amerikanische Seite
merch.amazon.com über den Button
Request Invitation bewerben. Die US-Plattform ist nach wie vor die Hauptseite für MBA. Von hier aus kannst du später deine Produkte und alle verfügbaren Marktplätze verwalten. Der Bewerbungsprozess ist in der Regel in wenigen Minuten erledigt. Zu Beginn füllst du zuerst einmal Infos zu deiner Person und deinem Unternehmen aus. Anschließend gibt es ein Feld, in dem du deine Hintergründe und Erfahrungen beschreiben sollst, um die Bewerbung zu vervollständigen. Nach meiner Erfahrung reicht es aus, wenn du dich hier kurz fast. Schreibe in 2-3 Sätzen beispielsweise, dass du einen Design-Background hast und/oder Merchandise für eine bestimmte Nische oder deine eigene Marke anbieten möchtest. Amazon fordert hier aber keinerlei Belege. Fairerweise möchte ich dir auch sagen, dass aktuell viele Bewerber abgelehnt werden. Das liegt meiner Meinung nach aber nicht an der Bewerbung selbst, sondern eher an dem derzeit großen Ansturm auf die Plattform. Die gute Nachricht ist aber: Du kannst dich immer wieder neu bewerben, sofern du hierfür unterschiedliche Mailadressen verwendest! Manchmal braucht es mehrere Anläufe, aber irgendwann kommt (fast) jeder auf die Plattform. Übrigens: Die Wartezeit bis zur Freischaltung deines MBA-Accounts kannst du bereits sinnvoll nutzen.
Die MBA-Marktplätze
Wie bereits erwähnt ist Merch by Amazon zum aktuellen Zeitpunkt (Sommer 2019) in drei Ländern verfügbar – in Deutschland, Großbritannien und den USA. Dies bedeutet, dass du deine Produkte sowohl auf Amazon.de als auch auf Amazon.co.uk und Amazon.com anbieten kannst. Für die Kunden beschränkt sich der Einkauf aber nicht nur auf die genannten Länder. Geliefert werden können die Artikel beispielsweise vom deutschen Marktplatz auch nach Österreich oder in die Schweiz. Vielleicht fragst du dich nun, welcher Marktplatz der beste für deinen persönlichen Start ist. Die Entscheidung kann ich dir leider nicht ganz abnehmen. Alle drei Marktplätze haben ihre Vor- und Nachteile und letztendlich kommt es auch auf deine Erfahrung und Vorlieben an. Amazon.com ist im Vergleich zu DE und UK ein gigantisch großer Marktplatz. Hier hat sich MBA im Bereich T-Shirt-Business bereits seit mehreren Jahren bewährt. In den USA sind, aufgrund der Marktplatzgröße und natürlich auch der Einwohner, deutlich mehr Kunden unterwegs. Gleiches gilt allerdings auch für Konkurrenten. Dem gegenüber stehen die neuen europäischen Marktplätze. Sowohl Großbritannien, als auch Deutschland sind in Bezug auf MBA noch recht jung. Zwar ist der Umsatz hier nicht so hoch wie in den USA, jedoch gibt es noch viele Nischen, die kaum oder gar nicht besetzt sind – was definitiv und gerade für Neueinsteiger eine gute Chance sein kann. Gegenüber den etablierten US-Sellern, die bereits erfolgreich im MBA-Business unterwegs sind, sehe ich für deutschsprachige Anbieter auf Amazon.de vor allem einen Vorteil in der Sprache und auch im besseren (kulturellen) Verständnis der Zielgruppe. Der UK-Markt könnte hingegen für Anbieter aus allen europäischen Ländern, die der englischen Sprache mächtig sind, ein guter Einstiegsmarkt sein. Der Marktplatz scheint durch die nicht vorhandenen Sprachbarrieren aber auch für viele Amerikaner immer interessanter zu werden, was natürlich auch zu mehr Konkurrenz führen kann – aber das ist bisher nur Spekulation.
Mein persönlicher Tipp: Konzentriere dich vor allem zu Beginn deiner MBA-Reise auf einen einzigen Marktplatz. Warum? Nun, auf den ersten Blick scheint Amazon in Deutschland nicht besonders anders zu sein als in den USA oder UK. Nur weil ein Shirt in den USA gut funktioniert ist das aber noch kein Garant dafür, dass daraus auch in Europa ein Erfolg wird. Ein Design zu erstellen, welches dann mit den gleichen (übersetzten) Listing-Texten auf alle Marktplätze kopiert wird, ist in meinen Augen einfach nur ein Glücksspiel. Weiche Faktoren wie Klima, kulturelle Unterschiede oder Kaufverhalten der Zielgruppe sollten ebenfalls beachtet werden. Und auch harte Faktoren und Kennzahlen wie der Bestseller-Rang (dazu später mehr), lassen sich nicht zwischen den Marketplaces vergleichen. Dafür ist der Umfang des Produktkataloges einfach zu unterschiedlich. In der Theorie müsstest du demnach für deine Designidee die Recherche bzw. Analyse des Potenzials für alle drei Marktplätze durchführen. Somit bleibt am Ende nicht annähernd so viel Zeitersparnis wie zuerst gedacht. Um mit MBA wirklich erfolgreich zu sein, solltest du dich daher mit einem –
deinem – Marketplace auskennen. Je mehr Zeit du dort verbringst, desto besser entwickelst du ein Gefühl dafür, ob und wie gut sich diverse Artikel in einer Nische verkaufen. Du lernst, die Stärken und Schwächen von Konkurrenzartikeln zu erkennen und kannst daraus Vorteile für deine eigenen Produkte ziehen. Mit anderen Worten: Du hast allen gegenüber, die deinen Marktplatz als zweites Standbein nutzen wollen, einen
Heimvorteil.
Lohnt es sich überhaupt noch, ins Shirt-Business auf Amazon einzusteigen?
Dies ist tatsächlich eine der häufigsten Fragen, die ich gestellt bekomme, wenn ich von MBA erzähle. Und das ist durchaus berechtigt, wenn man sich anschaut, wie viele Millionen Artikel auf Amazon gelistet sind. Egal ob es um Deutschland, Großbritannien oder die USA geht – im Gesamtbild betrachtet ist der Amazon-Marktplatz gigantisch! Es gibt unzählige Produkte und auch in puncto T-Shirts scheint es schon (fast) alles zu geben. Aber das ist definitiv nur der erste Eindruck. Wer sich die Mühe macht und Zeit in die Recherche investiert, wird mit der Zeit merken, dass wir noch lange nicht am Ende angekommen sind. Als FBA vor einigen Jahren in aller Munde war, wurde dort auch bereits die Frage diskutiert, ob es überhaupt noch
freie Nischen gäbe. Aber die Zahl der neuen erfolgreichen Händler und Produkte, die ich hierzulande jeden Monat beobachten kann, sprechen für sich. Ich denke außerdem, dass sich gute Produkte dauerhaft durchsetzen werden und die schlechten irgendwann vom Markt verdrängen. Das gilt für so ziemlich alle Bereiche.
Man muss nicht immer das Rad neu erfinden. Oft reicht es schon, wenn man Vorhandenes einfach besser macht. Um die Frage also direkt zu beantworten: Ja, es lohnt sich noch. Und zwar, wenn man von Anfang an professionell an das Thema herangeht.
Die Vorteile von MBA auf einen Blick
Bevor wir gleich dazu übergehen, wie du mit MBA in der Praxis starten kannst, fassen wir noch einmal zusammen, was Merch by Amazon ausmacht und weshalb es Sinn macht, einen Versuch auf der Plattform zu wagen:
- Du kannst schnell starten und brauchst keinen eigenen Shop
- Du kannst ohne bzw. mit sehr wenig Kapital beginnen
- Du hast auf der Plattform keine laufenden Kosten oder Accountgebühren
- Du benötigst keinen externen Traffic oder Werbeanzeigen
- Amazon übernimmt die Arbeit rund um den Versand und die Retouren
- Du brauchst weder ein eigenes Lager noch Materialien
- Amazon kümmert sich komplett um den Kundenservice
- Du hast du Möglichkeit, Millionen potenzieller Kunden zu erreichen
- Kunden haben bereits viel Vertrauen in Amazon und kennen die Plattform
- Der Bestellvorgang ist für die Kunden schnell und unkompliziert
- MBA-Produkte sind für den schnellen Prime-Versand qualifiziert
- Du siehst bei jedem erstellten Artikel, was am Ende für dich übrig bleibt (dazu später mehr)
Wie starte ich mein T-Shirt-Business?
Wie bei jedem anderen Geschäftsmodell, egal ob online oder offline, musst du auch bei MBA in erster Linie bereit sein, Zeit zu investieren und dir das benötigte Wissen anzueignen. Durch
Trial and Error kommt dann die Erfahrung und früher oder später auch der erste Erfolg! So war es bei mir und so ist es auch mit jeder neuen Idee. Übrigens: ich bin kein Theoretiker oder Fan von zusammenrecherchierten Artikeln. Alle Tipps, die ich dir hier mitgebe, stammen aus eigener Erfahrung und meinem mehrjährigen Background mit Amazon. Wie der Marktplatz in Deutschland funktioniert, habe ich bereits vor einigen Jahren durch mein FBA-Business und später auch durch das
Kindle Direct Publishing gelernt. Produktlistings und Amazon SEO sind also Themen, mit denen ich mich seitdem fast täglich beschäftigt habe. Seit 2017 nutze ich dieses Wissen nun auch für Merch – einerseits mit eigenen Shirts und andererseits, indem ich andere Händler unterstütze. Als Co-Founder von
Merchreport habe ich mit meinem Mitgründer ein Tracking- und Analysetool speziell für den deutschen Markt entwickelt, das MBA-Nutzern viel Zeit und Arbeit abnimmt. By the way: Wir haben unterschiedliche
Mitgliedschaften für unser MBA-Tool zur Auswahl und bieten auch einen zeitlich unbegrenzten Free-Account an, sodass jeder die Chance hat, von Anfang an professionelle Werkzeuge für sein Shirt-Business zu nutzen. Schau doch gerne mal rein. Wie du konkret mit Merch by Amazon startest und deine ersten Shirt-Ideen findest und testest, zeige ich dir nun im Detail anhand des deutschen MBA-Marktplatzes und einigen Zahlen und Beispielen aus unserem Tool.
Erste Ideen sammeln
Dein Account für Merch by Amazon wurde freigeschaltet, jetzt kann es endlich losgehen. Aber wie genau eigentlich? Wo fängt man an zu recherchieren und wie findet man anschließend heraus, ob die Idee auch gut ist? Zuerst einmal sei gesagt, dass die Verwendung eines externen Tools nicht zwingend notwendig ist für deinen Start mit MBA. Du kannst natürlich auch ohne diese Hilfsmittel arbeiten und zuerst einmal ein Gefühl für die Zahlen und das Daily Business entwickeln. Auf der anderen Seite bietet dir eine Software aber auch viele Vorteile, wie eine deutliche Zeitersparnis bei der Recherche oder historische Produktdaten und darauf basierende Zahlen, die dir helfen, das Potenzial einzelner Produkte und Nischen einzuschätzen. Solche Daten sind in diesem Umfang händisch kaum bis gar nicht erfassbar, aber für ein professionelles MBA-Business extrem hilfreich. Aber egal, ob mit Tool oder ohne – zu Beginn geht es um Inspiration und erste Ideen für deine Shirts. Wir starten also nun mit dem Prozess der Ideengenerierung. Hierfür gibt es unterschiedliche Ansätze, die ich dir nachfolgend zeige.
Brainstormen und Trends aufspüren
Trends und erste Ideen für Shirtdesigns findest du sowohl online als auch offline, z.B. über Websites wie
Google Trends oder auch einfach in deinem direkten Umfeld. Mit etwas Übung kannst du schnell einen Blick für gute Möglichkeiten entwickeln und wortwörtlich deinen
Ideenmuskel trainieren. Folgende Fragen können dir beim Brainstorming und der Suche nach Trends helfen:
- Welche Themen, Hobbys oder Interessen begegnen dir in deinem Alltag und Umfeld immer wieder?
- Welche Shirt-Motive gefallen dir persönlich zurzeit?
- Nach welchen Kriterien wählst du selbst die Motive deiner Shirts aus?
- Zu welchen Anlässen könntest du dir vorstellen ein Shirt zu kaufen oder zu verschenken?
- Was ist derzeit bei bestimmten Zielgruppen angesagt?
- Welche Sprüche, Symbole, Tiere oder Sportarten erfahren momentan einen kleinen Hype?
- Welche Ereignisse oder Veranstaltungen stehen bevor, über die viel geredet oder geschrieben wird?
Recherchieren direkt auf Amazon
Es macht natürlich Sinn, direkt dort zu suchen, wo du auch später als Anbieter aktiv sein willst. Du kannst dir direkt auf Amazon die Bestseller aus den unterschiedlichen Kategorien in Form einer Top?100-Liste direkt anzeigen lassen. Die Option ist allerdings etwas versteckt, da sie nicht auf der Website verlinkt ist. Du findest die Bestseller entweder über Google oder über
amazon.de/gp/bestsellers. Äquivalent funktioniert dies natürlich ebenfalls für die anderen Amazon-Marktplätze, wenn du die Endung von DE zu COM oder CO.UK änderst. Nun kannst du dir die Top 100-Artikel der jeweiligen Hauptkategorien anschauen und siehst direkt, welche Themen und Artikel aktuell beliebt sind. Klicke dich einfach mal durch die einzelnen Kategorien und Unterkategorien und hole dir dort Inspiration. Am interessantesten für dein Shirt-Business ist natürlich die Kategorie
Bekleidung, da sich hier die MBA-Shirts befinden. Schaue dir Details wie
Preise, Motive und die
Listings (die Produktdetailseiten) verschiedener Artikel an, die für dich interessant sind. Anstelle der Bestseller kannst du dir übrigens auch die Neuerscheinungen oder Aufsteiger der jeweiligen Kategorien anzeigen lassen. Das Filtern der Bestseller nur nach MBA-Shirts ist auf Amazon direkt allerdings nicht möglich. Wenn du intensiv recherchieren willst, lohnt sich daher der Einsatz eines Tools, das nicht nur die Sortierung nach MBA-Produkten übernimmt, sondern dir direkt alle relevanten Details zu den Shirts anzeigt, ohne dass du die Listings einzeln öffnen musst.
Ideenrecherche für MBA Shirt mit Merchreport Wenn du bereits bei der Ideengenerierung antesten möchtest, ob eine Nische möglicherweise lukrativ ist, dann achte schon bei der Recherche darauf, dass deine favorisierten Shirts sowohl Marktbreite als auch Markttiefe besitzen und darauf, dass in der Nische bereits etwas Wettbewerb herrscht. Teste beispielsweise über verschiedene Suchbegriffe, wie sich das Produkt auf Amazon finden lässt. Wenn du zu einem Hauptkeyword mehrere Artikel gefunden hast, dann überprüfen auch, wie stark die
Bestseller-Ränge der ersten 5-10 Treffer abfallen. Damit stellst du sicher, dass sich hier nicht nur das erste Ergebnis als Top-Artikel etabliert hat, sondern auch die weiteren Listings noch gute Verkäufe erzielen.
Den Bestseller-Rang verstehen
Du hast im Idealfall jetzt eine lange Liste mit Ideen für Designs und mögliche Nischen zusammen. Nun geht es darum herauszufinden, ob deine Ideen auch Potenzial haben. Aber wie genau geht das? Wer sich ernsthaft mit Merch by Amazon auseinandersetzen möchte, sollte unbedingt verstehen, wie der Marktplatz funktioniert und woran man festmachen kann, ob sich ein Shirt offenbar gut verkauft oder eben nicht. Eine gute Orientierung bietet hier der sogenannte
Bestseller-Rang (BSR). Der Bestseller-Rang ist eine amazoninterne Kennzahl, die ab dem ersten erzielten Verkauf eines Artikels vergeben und von dort an stündlich aktualisiert wird. Anhand des BSR lässt sich ableiten, wie gut sich ein Produkt in Bezug auf seine jeweilige Hauptkategorie verkauft (bei den MBA-Shirts ist dies die Kategorie
Bekleidung). Sobald vom BSR die Rede ist, ist in der Regel der Rang in der Hauptkategorie gemeint. Alle weiteren Unterkategorien (z.B.
Bekleidung > Herren > Tops & Shirts) besitzen wiederum eigene Ränge, die du aber außer Acht lassen kannst.
Beim BSR gilt allgemein: Je niedriger der Rang ist, desto häufiger wird ein Artikel im Vergleich zu konkurrierenden Produkten verkauft.
Als Beispiel: Du hast eine interessante Nische gefunden und dir hier 3 – 4 Shirts auf dem Marktplatz herausgesucht, die du in den kommenden Tagen beobachten möchtest, um zu sehen, wie gut sie sich verkaufen und ob sich ein Einstieg für dich in der Nische lohnt. Wenn du keine historischen Daten für diese Shirts hast, müsstest du dir nun den jeweiligen BSR notieren und täglich einmal nachschauen, wie sich die Zahl verändert hat. In der Regel fällt der BSR jede Stunde immer weiter ab (= die Zahl wird größer), wenn sich der Artikel nicht verkauft hat. Sobald du aber siehst, dass die Zahl bei einem der Shirts plötzlich kleiner geworden ist (der Rang ist z.B. von 250.000 auf 138.000 gestiegen) bedeutet dies, dass mindesten ein Verkauf stattgefunden hat. Übrigens, ein BSR von 100.000 oder darüber klingt vielleicht im ersten Moment sehr hoch bzw. schlecht. Aber wenn du bedenkst, wie viele Millionen Artikel auf Amazon angeboten werden, sieht die Welt schon ganz anders aus. Mir ist natürlich klar, dass du an dieser Stelle gerne konkrete Zahlen hören möchtest. Das ist jedoch nicht ganz einfach. Denn wie gesagt, der BSR ist zwischen den Marktplätzen nicht vergleichbar und selbst wenn ich dir jetzt Zahlen für Deutschland nenne, sind sie wahrscheinlich in zwei Monaten nicht mehr aussagekräftig genug, da der Markt kontinuierlich weiter wächst und der BSR auch immer ins Verhältnis zu den vorhandenen Produkten gesetzt werden muss. Dennoch, und damit du ein erstes Gefühl für des BSR bekommst, breche ich den Grundsatz an dieser Stelle und gebe dir zur Orientierung einige aktuelle Zahlen aus dem DE-Markt und gemessen am Durchschnitts-BSR der letzte 30 Tage mit:
- Der aktuelle Platz 1 der MBA-Shirts hat einen BSR knapp unter 5.000.
- Dieses Bestseller-Shirt erzielt derzeit mehr als 130 Verkäufe pro Monat
- Die gesamte Top 200 der deutschen MBA-Shirts bewegt sich aktuell unter einem BSR von 100.000.
Die jeweilige Top-Platzierung bezieht sich dabei auf die
Amazon-Relevanz. Platz 1 der MBA-Shirts ist demnach das Shirt, das an erster Stelle auf Amazon gezeigt wird, wenn man die Merch-Produkte aus der Hauptkategorie
Bekleidung herausfiltern würde. Wie viele Verkäufe in den einzelnen Top-Platzierungen tatsächlich gemacht werden, lässt sich ohne historische Daten nur vermuten bzw. durch kontinuierliches Beobachten schätzen, da dies von Produkt zu Produkt anders sein kann. Wir haben jedoch für unser Tool eine Möglichkeit entwickelt, den BSR für Shirts auf dem deutschen Markt über historische Daten vergleichbar zu machen und daraus künftig erwartete Sales pro Monat in einer Range abzubilden. Die oben genannten Zahlen stammen übrigens ebenfalls aus den historischen Trackingdaten, die wir mit Merchreport automatisiert für alle MBA-Produkte in Deutschland erfassen und für unsere User aufbereiten. Wir nutzen hierfür den BSR als Tages-, 7-Tages- und 30-Tages-Durchschnitt, um Schwankungen abzufangen und die Produkte so vergleichbarer zu machen. Schaut man sich hier den BSR einzelner Shirts als Diagramm an, kann man relativ gut erkennen, an welchen Tagen Verkäufe stattgefunden haben und wie dies den BSR und die Top-Platzierungen beeinflusst.
Analyse der MBA-Bestseller mit Merchreport Vielleicht wird dir nun auch bewusst, weshalb ich dir zuvor empfohlen habe, dich zunächst nur mit einem Marketplace zu befassen. Bei einem stündlich aktualisierten BSR, der zudem nur marktplatzintern vergeben wird, ist es sonst fast unmöglich, ohne zusätzliche Hilfsmittel den Überblick zu behalten.
Sichtbar werden auf dem Amazon-Marktplatz
Der größte Vorteil – die Reichweite, die du durch Amazon bekommen kannst – kann aber auch zum Nachteil werden. Und zwar dann, wenn du dich mit zu oberflächlichen Ideen versuchst dort zu platzieren. Denn dann stehst du vor einer enormen Zahl an Konkurrenten, die sich mit ihren Produkten womöglich schon etabliert haben. Mit anderen Worten: Du gehst unter, weil kein Kunde deine Produkte überhaupt sieht. Damit das nicht passiert, kannst du dir zwei mächtige Werkzeuge zu Eigen machen:
- Die Macht der Nische
- Das Wissen über Amazon SEO
Das klingt zuerst einmal kompliziert, ist aber eine reine Übungssache, die dir mit der Zeit immer leichter von der Hand gehen wird. Nachfolgend schauen wir uns beide Punkte im Detail an.
Weg vom Mainstream, rein in die Nische
Bei den unzähligen Artikeln auf dem Amazon-Marktplatz gehst du mit einer zu oberflächlichen Idee schnell unter. Der Wettbewerb ist gigantisch, große Player sind bereits etabliert und als neuer Anbieter sichtbar zu werden, ist fast unmöglich. Der Erfolg eines neuen Shirts liegt daher ganz wesentlich in der Wahl einer guten Nische. Die Kunst hierbei ist es, eine Nische zu finden, die nicht zu klein, aber auch nicht zu groß ist. Es sollten sich bereits einige Shirts mit gutem Verkaufsrang (BSR) angesiedelt haben, aber eben nicht zu viele, sodass du hier noch ein Stück vom Kuchen abbekommst. Um von einer ersten oberflächlichen Idee weiter zu spezifizieren, kannst du eine einfache Brainstorming-Technik für das
Niching Down, also die Nischenbildung nutzen. Hierbei geht es darum, dir zu deiner ersten Idee weitere Fragen zu stellen, diese zu sammeln und anschließend zu überprüfen. Einige Beispiele für Fragen, die du dir stellen kannst:
- Für wen wurde das Shirt designed? (z.B. Väter, Schüler, Motorradfahrer, Programmierer etc.)
- Welche Zielgruppe soll allgemein angesprochen werden? (z.B. junge Frauen zwischen 18 und 30 Jahren, die sich vegan ernähren)
- Welche Adjektive beschreiben die potenziellen Interessenten? (z.B. sportlich, nerdig, humorvoll etc.)
- Wann und wo kann das Shirt gut getragen werden? (z.B. im Fitnessstudio, auf Partys, in der Uni)
- Gibt es einen bestimmten Anlass, zu dem man das Shirt tragen bzw. verschenken kann? (z.B. Geburtstag, Einschulung, Junggesellenabschied etc.)
Das
Niching Down sieht dann in der Theorie so aus: Zunächst kannst du ganz allgemein nach Shirts zum Keyword
Hund suchen und dir Inspiration zu möglichen Nischen und
Longtail-Keywords (Wortkombinationen aus zwei und mehr Begriffen) über die Artikel holen, die du findest. Ideen für Longtail-Keywords bekommst du z.B. auch über die Autocomplete-Funktionen bei Amazon oder Google. Das ist die automatische Vervollständigung der Suchbegriffe, die dir zu deiner Eingabe in der Suchmaske häufig gesuchte Begriffe als Vervollständigung der Suchanfrage vorschlägt.
Amazon Autocomplete Über Autocomplete erkennst du, in welcher Kombination ein Keyword bzw. Produkt oft gesucht wird. In den Recherche-Funktionen bei uns im Tool werden dir neben passenden Artikeln zum Keyword und den Autocomplete-Vorschlägen von Amazon auch die meist verwendetsten Keywords aus MBA-Listings als Ergänzung zu deiner Suchanfrage angezeigt. Damit kannst du dir Rechercheergebnisse anderer User zu Nutze machen. Mit jedem Schritt, den du tiefer in eine Nische einsteigst, solltest du auch wieder prüfen, ob noch genügend Potenzial besteht. Behalte immer im Hinterkopf, dass die Nische nicht zu groß, aber auch nicht zu klein sein soll, damit am Ende auch noch etwas hängen bleibt. Und so könnte der Prozess anhand eines Beispiels aussehen: Deine erste Idee war es, ein Shirt für Hundehalter zu machen. Zu dem Keyword
Hund sind allerdings bereits unzählige Shirts online und der Wettbewerb ist sehr hoch. Dein Ziel sollte es nun sein, von dieser Idee über Spezifizierung und Longtail-Keywords in eine Nische zu kommen. Über die Fragen hast du deine Nische nun auf eine kleinere Zielgruppe heruntergebrochen und dich dabei auf eine spezielle Hunderasse konzentriert.
Ergebnis: Du richtest dich mit deinem Shirt an männliche Hundetrainer, die Fans der Rasse Labrador sind. Die Nische hast du zudem überprüft und weißt nun, dass hier moderater Wettbewerb herrscht und einige Verkäufe möglich sind. Aus deiner Recherche hast du zudem einige Keywords gesammelt, die du im nächsten Schritt für dein Listing nutzen willst (dies ist nur ein fiktives Beispiel, für das ich die Nische nicht selbst geprüft habe). Wenn du für deine Recherche bzw. zum Überprüfen deiner Ideen ein Tool nutzen willst, kannst du dir bei
Merchreport in der Nischenanalyse-Funktion schnell und einfach einen Überblick darüber verschaffen, wie lohnenswert dein anvisiertes Longtail-Keyword sein kann. Anhand des Merchreport Scores (MRS) – unserer internen Kennziffer, die wir aus historischen Daten und praxisnahen Kriterien berechnen – siehst du dort das Potenzial deiner Eingabe als Prozentwert und kannst es mit anderen Nischen vergleichen.
MBA Nischenanalyse mit Merchreport
Amazon-SEO: Mit den richtigen Keywords und guten Verkaufstexten zum Erfolg
Eine kurze Erklärung vorweg: Das Kürzel SEO steht im Online-Marketing für
Search Engine Optimization, also die Suchmaschinenoptimierung im Web. Amazon ist neben Google heute eine der wichtigsten Suchmaschinen im Internet. Kunden bevorzugen die direkte Suche auf dem Marktplatz immer häufiger, wenn es um Suchanfragen geht, die mit einer Kaufintention verknüpft sind. Bei der Optimierung für Amazon ist der Gedanke demnach ähnlich wie beim Google-SEO. Es geht darum, die Verkaufstexte für dein Listing so zu gestalten, dass es zu bestimmten Keywords möglichst weit oben in den Suchergebnissen auf dem Marktplatz angezeigt und somit von potenziellen Kunden schnell gefunden wird. Aus der Vorarbeit der Nischenfindung solltest du im Idealfall nun die wichtigsten Keywords für dein neues Shirt herausgearbeitet haben, die im nächsten Schritt in das Listing integriert werden. Bei MBA hast du die Möglichkeit, deine Keywords in mehreren Bereichen des Listings zu verteilen:
- in der Brand, also dem Bereich, der als Markenname angezeigt wird,
- im Produkttitel
- in den Bullet Points und
- in der Produktbeschreibung.
Die einzelnen Bereiche werden unterschiedlich gewichtet. Amazon stellt dir die Verwendung der Bullet Points (auch
Key Product Features genannt) und Produktbeschreibung als optional frei. Wenigstens die Features solltest du aber immer nutzen. Dein Hauptkeyword sollte mindestens im Produkttitel und einem der beiden Bullet Points vorkommen. Für weitere wichtige Keywords sind die Bullets ebenfalls eine gute Wahl. Im Beschreibungstext, wo du etwas mehr Zeichen zur Verfügung hast, kannst du dem Kunden dann zusätzlich detailliertere Infos zum Design oder den Verwendungsmöglichkeiten geben. Wie du die Brand gestaltest, hängt davon ab, was du künftig machen möchtest. Der Brandname ist klickbar. Hierüber kannst du etwa ähnliche Designs
zusammenfassen, die nach dem Anklicken alle auf einer