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Ich kann mich noch gut an eine Reise durch Südostasien in 2009 erinnern. Damals sind wir in gut 6 Wochen von Thailand über Kambodscha, Vietnam, Singapur und Malaysia wieder zurück nach Thailand gereist. Hin- und Rückflug kostete damals 600 Euro und die restlichen Ausgaben lagen unter 800 Euro, inklusive allem Transport, großem Shopping in Bangkok und vielen Ausflügen. Weniger als 1.400 Euro hätte ich auch in Deutschland für die gleiche Zeit nicht ausgegeben. Anders war es in meinem
Work&Travel Jahr in Australien. Die Kosten waren mit
ca. 1.500 Euro im Monat deutlich höher. Das komplette Jahr habe ich mir aber mit Arbeiten vor Ort finanziert. Insgesamt 8 Monate arbeiten und 4 Monate lang Australien im selbstgekauften Jeep umrundet.
Am Ende ein Nullsummenspiel. Was blieb waren keine Schulden, sondern unvergessliche Erlebnisse und viele neue Freundschaften. Ganz klar gibt es Länder in denen das Reisen deutlich teurer ist, als es deine monatlichen Ausgaben in Deutschland wären. Es gibt jedoch auch Regionen in denen du im Vergleich sogar noch sparst. Ich spreche hier vor allem von
Südostasien und Mittel- und Südamerika. Glaubst du nicht? Lass uns mal eine Rechnung aufstellen.
Zuhause sind unsere größten
Kostenpunkte die Miete plus Nebenkosten, Krankenversicherung, Transport und Lebensmittel. Dazu kommen noch Ausgaben für Telefon, Shopping und Freizeitaktivitäten. Diese Ausgaben fallen zwar im Ausland genauso an, können aber deutlich günstiger sein. Die Ausgaben sind natürlich nur ein Teil der Gleichung. Vielleicht wirst du argumentieren, dass dir während der Reise das
Einkommen aus dem Job fehlt. Vollkommen richtig. Deshalb gehe ich in meinen Beispielen davon aus, dass du entweder deine
Arbeit mitnehmen kannst oder als Student sowieso kein hohes Einkommen in Deutschland hast.
Der typische Student hat kein Auto, wohnt in einer WG und lebt mit Ausgaben von ungefähr 1.000 Euro im Monat. Das Geld kommt entweder von Nebenjobs, Bafög, einem Studienkredit oder es gibt finanzielle Unterstützung der Eltern.
Gesamtausgaben = 13.000 Euro
Der selbstständige Unternehmer hat ein Auto, lebt in einer 2-3-Zimmerwohnung und hat gehobene Ansprüche an seinen Lebensstandard. Außerdem fallen für Versicherung, Jahresurlaub und sonstige Bespaßigung höhere Kosten an.
Gesamtausgaben = 28.000 Euro
Nehmen wir nun einmal an, dass du als Student deinen Nebenjob auch von unterwegs weiter ausüben kannst oder deinen Studien- bzw. Elternkredit noch für ein weiteres Jahr in Anspruch nimmst. Oder für den Selbstständigen, dass er die Arbeit über das Internet erledigt und dennoch einen Großteil der bestehenden Kunden behält. Wer ein Jahr auf Reisen geht, der kann
Zuhause eine Menge Kosten sparen. Die Wohnung wird aufgeben oder untervermietet, die gesetzliche KV gekündigt und das Auto verkauft. Kosten für den Jahresurlaub werden gehen in das Urlaubsjahr über und wenn ein günstiges Reiseziel gewählt wird, dann sparst du bei Unterkunft, Essen und Entertainment (
siehe Geo-Arbitrage).
Essen auf der Straße kostet in Kathmandu fast nichts und ist extrem lecker
Der
Backpacker hat geringe Ansprüche an Komfort. Gegessen wird zusammen mit den Locals auf der Straße und gereist wir mit Bus oder Bahn. Im Vordergrund steht das Abenteuer und die Reise durch mehrere Länder.
Gesamtausgaben = 12.000 Euro
(Ersparnis von 1.000 Euro)
Der
digitale Nomade sucht eher nach einem entspannten Fleckchen, an dem er teils Reisen und teils seiner Arbeit nachgehen kann. Er oder sie benötigt einen halbwegs gescheiteten Arbeitsplatz, um sich für einige Monate einzurichten.
Gesamtausgaben: 12.300 Euro
(Ersparnis von 15.700 Euro)
Die pauschalen Beispielrechnungen zeigen, dass du in Ländern mit geringen Kosten sogar Geld sparen kannst. Besonders der digitale Nomade kann erheblich
Kohle sparen und dennoch ein gutes Leben führen. Für den Backpacker bleibt am Jahresende nicht nur Geld übrig, sondern
es bleiben vor allem viele Stempel im Reisepass und unbezahlbare Erinnerungen. Würde dir das der Verzicht auf etwas Komfort wert sein?
Wenn du keinerlei finanzielle Mittel zur Verfügung hast, dann lass dich von Carina von Pink Compass inspirieren, die
in 10 Monaten über 10.000 Euro gespart hat. Auf ihrem Blog siehst du auch, wie viel Geld du für verschiedene Länder benötigst. Ansonsten kannst du im Vergleich zu den Ausgaben aus der Beispielrechnung noch deutlich günstiger unterwegs sein. Wie du beispielsweise bei Flügen richtig viel Geld sparst, das zeigt dir
Florian auf seinem Blog.
Ein Bett im Hostel-Dormroom gibt es in Asien für ein paar EuroDamit nicht genug. Auch bei Unterkunft, Essen und anderen Ausgaben kann das Budget noch verkleinert werden. Hier ein paar weitere
Tipps für echte Hardcore-Backpacker:
Ich hoffe diese Beispiele konnten zeigen, dass für das Reisen nicht unbedingt mehr Geld gebraucht wird als für das Leben Zuhause. Selbst wenn du für weniger als ein Jahr auf Reisen gehen willst, dann gibt es mit der Untervermietung der Wohnung, Stilllegung der Krankenversicherung oder dem Verkauf des Autos genügend Optionen, um sich ein finanzielles Polster anzulegen.
Macht diese Rechnung Sinn oder liege ich mit meinen Zahlen komplett daneben? Was sind deine Erfahrungswerte?