In Heimarbeit Wundertüten befüllen – geht das?
Für alle, denen die Arbeit mit dem Computer nicht so liegt, scheint es eine Alternative zu geben: Einfache Handarbeiten, die man von Zuhause aus durchführen kann, wie das Befüllen von Wundertüten.
Kann man in Heimarbeit mit Wundertütenbefüllen Geld verdienen?
Gemeinsam mit anderen Arten der Heimarbeit werden auch immer wieder Arbeiten zum Befüllen von Wundertüten angeboten. Im Allgemeinen wird das über einschlägige Inserate, oft auch in Zeitungen oder anderen offline-Medien gemacht.
Dabei sollen laut Arbeitsbeschreibung verschiedene Gegenstände nach freier Wahl in Wundertüten gefüllt und diese verschlossen werden. Das Material wird nach Hause geliefert, die fertig gestellten Wundertüten sollen vom Arbeitgeber dann abgeholt werden.
Für die Tätigkeit wird dann eine überdurchschnittlich hohe Bezahlung offeriert. Vielfach werden 1.400 Euro oder 1.600 Euro monatlich in Aussicht gestellt.
Gleich vorweg: Mit solchen Heimarbeiten kann man in den allermeisten Fällen kein Geld verdienen. Die meisten dieser Heimarbeiten sind nicht seriös.
Beliebter Nebenjob: Meinungsumfragen beantworten und Geld verdienen
Bezahlte Online-Umfragen sind Befragungen zu unterschiedlichen Themen, bei denen die Meinung oder die Vorlieben der Teilnehmer abgefragt werden. Da die Beantwortung der Fragen Zeit kostet, wird im Gegenzug vom ausführenden Unternehmen eine Vergütung angeboten. Damit soll der zeitliche Aufwand der Teilnehmer für die Beantwortung der Fragen entschädigt werden.
[ninja_tables id="8410"]Gibt es seriöse Anbieter, die Heimarbeit mit Wundertüten ohne Vorkosten anbieten?
Die Chance, dass man bei dieser Tätigkeit auf einen seriösen Anbieter stößt, ist äußerst gering.
Die Erklärung dafür ist einfach: Die Herstellung von sehr vielen Artikeln geschieht heute nicht mehr in Deutschland. Sie findet hauptsächlich in Billiglohnländern statt, wo Arbeitskräfte häufig um das Zwanzigfache billiger sind als in Deutschland.
Es besteht zudem keine Notwendigkeit, dass das Befüllen von Hand gemacht werden muss. Das erledigen Maschinen heute sehr gut, selbst wenn es darum geht, Wundertüten jeweils unterschiedlich zu bedienen.
Das Zusammenstellen des Arbeitsmaterials und das Transportieren zu einem Heimarbeiter sowie das spätere Abholen würde den Hersteller sehr viel Aufwand und Geld kosten. Dazu kommt dann noch die Entlohnung des Arbeiters, die der Hersteller der Wundertüten zusätzlich noch bezahlen müsste.
Das ist für ein Unternehmen kaum wirtschaftlich, weil sie problemlos auch auf Mitarbeiter am Produktionsstandort zurückggreifen können. In diesem Fall würden dann bereits die Transportkosten für die Ware entfallen.
In Einzelfällen kann man möglicherweise mit einem kleinen Unternehmen vor Ort (Geschenkeladen, Bio-Anbieter, etc.) eine Vereinbarung über eine Tätigkeit treffen. Manche Unternehmen stellen Wundertüten oder Geschenkkörbe selbst in kleinen Mengen her und bieten sie im Laden zu besonderen Gelegenheiten an. Solche Tätigkeit muss man sich dann aber selbst suchen.
Wie viel kann man in Heimarbeit mit Wundertüten verdienen?
In den Inseraten ist von hohen Verdiensten die Rede - meist werden 1.400 Euro oder 1.600 Euro Verdienst angeboten. Das ist kaum realistisch, egal wie viele Wundertüten man abends bei sich zu Hause zusammenstellt.
Wie erkenne ich unseriöse Anbieter?
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Mehrzahl solcher Angebote unseriös ist.
Mit den Inseraten wollen die meisten Anbieter an das Geld oder gegebenenfalls die Daten kommen. Man wird dazu aufgefordert, persönliche Daten samt Kontonummer anzugeben oder sich mit den Daten irgendwo für diesen Job zu bewerben.
Eine andere Vorgehensweise ist es, dass man für nähere Informationen irgendwo anrufen muss. Dabei handelt es sich häufig um eine kostenpflichtige Mehrwert-Nummer oder um eine Telefonnummer, die auf eine Mehrwert-Nummer weitergeleitet wird. Dafür können hohe Kosten anfallen und man erhält (natürlich) keinen Job.
Manchmal wird man auch direkt dazu aufgefordert, zunächst die Bestandteile für die Wundertüten zu kaufen. Wenn diese Materialien tatsächlich geliefert werden (was sehr selten der Fall ist), werden sie später nicht abgeholt. Oder es werden angebliche Fehler gefunden und die Arbeit nicht vergütet.
Gibt es andere seriöse Verpackungs-Jobs in Heimarbeit ohne Vorkosten?
Ganz ähnliche unseriöse Angebote gibt es auch schon seit Jahrzehnten mit dem Zusammenbau von Kugelschreibern, dem Zusammenstellen von Briefmarken-Kollektionen oder ähnlichen Dingen.
In diesen Fällen gelten die gleichen Voraussetzungen wie auch beim Befüllen von Wundertüten: sie wären in dieser Form für den Hersteller überhaupt nicht wirtschaftlich. Verdienstaussichten in dieser Höhe sind auch für solche Tätigkeiten völlig unrealistisch.
Seriöse Arbeiten werden, wenn überhaupt, höchstwahrscheinlich nur im direkten regionalen Umfeld zu finden sein. Dort sind zumindest die Transportkosten und der Transportaufwand für den Hersteller überschaubar. Ob für solche Tätigkeiten dann tatsächlich Mitarbeiter in Heimarbeit beschäftigt werden, ist allerdings fraglich.
Am ehesten besteht noch eine Chance bei sehr kleinen Unternehmen, die Präsentkörbe, selbst gemachte Wundertüten oder Degustationskörbe zusammenstellen. Im Einzelfall kann man vielleicht eine Tätigkeit in Heimarbeit vereinbaren. Mit hohen Entlohnungen wird man aber in der Regel nicht rechnen dürfen.